Das Feld der Veterinärdiagnostik deckt eine Vielzahl an Tests ab, die entwickelt wurden, um bestimmte Krankheiten und Erreger in Tieren zu diagnostizieren, um die Wirksamkeit einer Behandlung zu evaluieren oder auch um die Todesursache eines Tieres zu bestimmen. Die Art der Proben variiert stark und umfasst Vollblut, Plasma, Serum, Urin, Fäkalien, Sputum und Spinalflüssigkeit, aber auch Gewebeproben von Organen oder Tumoren. Bei einer solchen Diversität an etablierten Tests und der ständigen Entwicklung neuer Methoden, wäre es unmöglich eine vollständige Übersicht zu geben. Im Folgenden stellen wir exemplarisch einige verbreitete Techniken vor.
Immunzytochemie
Immunzytochemie ist die mikroskopische Untersuchung von Zellen und beruht auf der Verwendung primärer Antikörper gegen spezifische Zielproteine und Fluorophor- oder Enzym-gelabelter Sekundärantikörper zur Bestimmung der Menge an gebundenem Antikörper. In der Diagnostik wird die Immunzytochemie verwendet um zelluläre Abnormitäten zu identifizieren, wie irreguläre Level der Proteinexpression, vermehrte Apoptose oder unübliche Mengen an bestimmten Immunzelltypen.
Immunhistochemie (IHC)
Mit der IHC wird mittels Antikörpern die Präsenz eines bestimmten Zielantigens in Gewebeproben bestimmt. Auch sie beruht auf der Verwendung primärer Antikörper gepaart mit markierten Sekundärantikörpern für die Visualisierung. Die Gewebeproben können Formalin-fixiert und Paraffin-eingebettet sein (FFPE) oder gefroren, je nachdem für welche Probentypen der gewählte Antikörper evaluiert ist; nicht jeder Antikörper ist dabei für jede Probenart geeignet. In der Veterinärdiagnostik wird die IHC zur Identifizierung von Tumormarkern verwendet oder um solche Proteine zu detektieren, die dem Host fremd sind, wie mit einem infektiösen Agens assoziierte Proteine.
ELISA
Der ELISA ist ein sehr beliebtes Assayformat für die Detektion von Zielproteinen in einer Probe. War die Technik ursprünglich abhängig von einem Enzym-gekoppelten Antikörper für die Detektion, so wurden inzwischen andere Markierungen etabliert, und der Begriff ELISA umfasst inzwischen jeden Assay, in dem ein Molekül auf einer festen Oberfläche, wie dem Well einer Mikrotitterplatte, adsorbiert wird. Die beiden häufigsten ELISA-Formate sind der Sandwich-ELISA und der kompetitive Assay, der Erfolg beider abhängig von Antikörper-Reagenzien höchster Qualität. Einen ELISA kann man im eigenen Labor selbst entwickeln, einfacher jedoch ist es, einen fertigen Kit zu kaufen, wovon eine sehr große Auswahl verfügbar ist. In der Veterinärdiagnostik kann ein ELISA verwendet werden, um Tumormarker, infektiöse Erreger oder kardiale Marker zu identifizieren.
Lateral flow Immunassay
Der Lateral Flow Immunassay ist eine vielverbreitete Methode für die schnelle visuelle Identifizierung eines Antigens in einer Probe. Üblicherweise wird die Probe auf ein Ende eines Teststreifens aufgetragen und fließt an die Reaktionsstelle, wo die Freisetzung des konjugierten Detektionsreagenzes stattfindet. Das Detektionsreagenz ist oft ein Antikörper, der mit einem farbigen Partikel wie Gold oder Latex konjugiert ist. Ein Capture-Reagenz weiter entfernt im Teststreifen bindet den Antigen-Detektionsreagenz-Komplex und erzeugt eine sichtbare Linie um ein positives Ergebnis anzuzeigen. Die Lateral Flow Methode eignet sich für Schnelltests überall vor Ort und weist bei Verwendung von Qualitätsreagenzien eine hohe Spezifität und Sensitivität auf. In der Veterinärdiagnostik ermöglicht diese Technik die schnelle Bestimmung von Hormonspiegeln, den Nachweis von Serumproteinen oder von Wirkstoffen.
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